Der Laufsteg:
die Rallye Monte Carlo


Schon von Anfang an war der MINI Classic ein prädestiniertes Rallye-Auto: Bereits gut sechs Monate nach seinem Debüt starteten sechs Werkswagen bei der Rallye Monte Carlo 1960. Doch es dauerte drei Lehrjahre, bis die kleinen Flitzer konkurrenzfähig waren. 1963 fuhr Rauno Aaltonen den Klassensieg heraus, ehe 1964 die große Stunde der kleinen Autos schlug: Gegen eine vermeintliche Übermacht hochmotorisierter Konkurrenten gewann Paddy Hopkirk mit seinem roten Cooper S diese bedeutendste Rallye Europas. Um den Triumph der Mini Cooper komplett zu machen, belegten seine Teamkollegen Timo Mäkinen Platz vier und Rauno Aaltonen Platz sieben. Dieser Sieg war der Auftakt zu einer beispiellosen Karriere des MINI Classic als erster Breitensportwagen der Nachkriegszeit: Mit diesem kleinen Briten ließen sich sowohl bei Rallyes, als auch auf der Rundstrecke viele internationale Größen bezwingen. Vom Imagegewinn für den Kleinwagen ganz zu schweigen.

Die umstrittene Disqualifikation 1965

1965 setzte Mäkinen mit seinem Co-Piloten Paul Easter die Erfolgsstory des Mini Cooper fort und gewann souverän die Rallye Monte Carlo. Er war der einzige Fahrer im gesamten Feld, der ohne einen Strafpunkt die tausende von Kilometern abspulte. Im Jahr darauf galten die MINI Geschwader als Favoriten der Monte. Doch es kam anders. Mäkinen, Aaltonen und Hopkirk belegten zwar nach Zieleinfahrt die ersten drei Plätze. Doch den Siegerwagen stand noch eine achtstündige technische Abnahme nach Ende der Rallye bevor. Die Kommissare stellten schließlich fest, dass die vier Zusatzscheinwerfer vor dem Kühlergrill der Mini Cooper nicht exakt den französischen Zulassungsbestimmungen entsprachen. Dies bedeutete die Disqualifikation. Es war eine der umstrittensten Entscheidungen in der Geschichte der Rallye Monte Carlo.
 

1965: Eine Million MINI Classic

Im August 1964 stellte BMC eine weitere Variante des MINI Classic vor, die ursprünglich für den militärischen Einsatz konzipiert war: den Moke, ein rundum offenes, viersitziges Gefährt, der für vier Jahre in der Preisliste blieb. In der Großserie führte Issigonis die Hydrolastik-Federung für die gehobenen Saloon-Modelle ein. Bei diesem teilhydraulischen Federsystem waren die Feder/ Dämpfer-Einheiten von Vorder- und Hinterachse seitenweise miteinander verbunden und sorgten so für höheren Fahrkomfort. Der MINI Classic überzeugte auf ganzer Linie und ließ die Jahresproduktion auf 244 359 anschwellen, einen ersten Spitzenwert. Im Jahr darauf überschritt der MINI Classic die magische Grenze von einer Million produzierten Einheiten. Im selben Jahr hatte Alec Issigonis ein Automatikgetriebe zur Serienreife entwickelt und in die Ausstattungsliste gebracht. Damit war der MINI Classic einer der sehr wenigen Kleinwagen mit einer derartigen Oberklasse-Option. Überdies verfügte die Automatik, deren Platzbedarf sich nur unwesentlich von dem eines Schaltgetriebes unterschied, über vier Vorwärtsgänge. Selbst Luxuswagen hatten zu dieser Zeit in aller Regel nur drei Fahrstufen zu bieten.
 



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